Festplatte bereinigen

Regelmässige Systemreinigung mit Onyx

Onyx gehört auf jedem Mac und sollte vielleicht alle paar Monate ausgeführt werden. Onyx entfernt jede Menge Daten, die vom Unix-System OS X angelegt werden, z.B. in ZIP-Archiv gepackte Log-Dateien. Zudem baut Onyx die Lese- & Schreibrechte und andere systemrelavante Datenbanken neu auf und erledigt sonst noch diverse Jobs.  Schön an diesem Programm ist, dass man alle Jobs mit einem Mausklick ausführen lassen kann.

Aber aufgepasst: wenn man den eigenen Schreibtisch (Desktop) mit Dutzenden von Aliasen (Shortcuts, SymLinks) entsprechend geordnet hat, kann die Option «Ordnerinhalte neu aufbauen» den Schreibtisch wüst durcheinander bringen. Grund sind die .DS_Store-Dateien, die den letzten, aktuellen Ansichtsmodus des Finders des umgebenden Ordners speichern, z.B. aufgeklappte Ordner, Listen- oder Symbol-Ansicht, die Position nach dem letzten Scrollen und auch die Position der Symbole auf dem Schreibtisch. Auch wenn die .DS_Store-Dateien jede Menge Speicherplatz wegnehmen, sollte man diese Option deaktivieren, es sei denn, der eigene Mac-Schreibtisch enthält weniger als 20 Symbole.

Sprachen entfernen mit Monolingual

Standardmässig werden viele Sprachpakete für OS X installiert, z.B. auch Hilfe-Texte für alle Bordmittel. Da auch die Schriftpakete (Helvetica, Times New Roman, Arial etc.) mittlerweile sämtliche Standard-Zeichen dieser Welt fassen können, werden auch diese Pakete relativ gross, doch man tut gut daran, die Standard-Schriftpakete zu belassen. Die Sprachpakete, die man nicht benötigt, können aber problemlos entfernt werden, und dafür gibt es das Tool «Monolingual», das uns jede Menge Handarbeit abnimmt. Empfehlenswert ist, die Sprache «English» zu belassen, man weiss ja nie. Vielleicht sollte man auch die eine oder andere Sprache wie z.B. «Französisch» für uns Schweizer belassen, man weiss ja nie. Monolingual entfernt  auf dem Startvolume nahezu 0.7 bis 1.5 Gigabyte aus den Libraries und den Programmpaketen von OS X. Weitere Volumes (Partitionen, externe Festplatten) werden nicht angerührt.

Caches

Ein Cache ist ein temporärer Speicher von Daten, die von Systemen und Programmen angelegt oder vom Internet runtergeladen wurden. Caches tragen deutlich zur Performance (Geschwindigkeit) eines Systems oder Programms bei, da z.B. ein Logo einer News-Website nur beim ersten Seitenaufruf aus dem Internet geladen wird, danach aber bei weiteren Seitenaufrufen nur von der eigenen Festplatte.

Natürlich sammeln sich mit der Zeit jede Menge Dateien an, die verfallen oder die man nicht mehr benötigt. Und glücklicherweise hat das regelmässige Löschen von Caches keinen Einfluss auf das Programmverhalten. Da Onyx nicht alle Caches leert, kann man dies ganz einfach von Hand tun, indem man den gesamten Inhalt des Benutzer-Ordners Library/Caches löscht. Die Programme und das System bauen danach die Caches neu auf.

Log-Dateien

Dass Vorgänge (Prozesse) des Systems oder von Programmen aufgezeichnet werden ist eine gute Sache, wenn man überprüfen will, weshalb Probleme entstehen oder wer/was auf den eigenen Webserver zugegriffen hat. Bestimmte Programme wie das Synchronisationsprogramm «Syncovery» legen unverschämt eloquente Log-Dateien an, die bei intensiver Nutzung bald einmal mehrere Gigabyte umfassen können. Irgendwann wird es ja auch dem Programmierer und Webdesigner zuviel, und man sollte alle paar Monate den Inhalt des Benutzer-Ordners «Library/Logs» löschen. Die Programme und das Systen legen dann wie beim Cache die Logdateien wieder neu an.

Bildbearbeitungsprogramme GraphicConverter und Adobe Lightroom

Bildbearbeitung braucht auf allen Systemen viel Ressourcen, und da die Work Flow-fähigen Programme wie GraphicConverter und Adobe Lightroom jede Menge Daten über die verwalteten Medien speichern, sollte man hier eine Strategie zur Datensicherung und -konsistenz festlegen. 

Adobe Lightroom

Lightroom ist ein mächtiges und gut zu bedienendes Programm für Fotodateien. Es gibt wahrscheinlich kaum eine bessere Anwendung, die soviel beherrscht wie die non-destruktive Bildmanipulation oder die vielfältige Dateiverwaltung und Meta-Codierung (IPTC). Erfreulich ist, dass sich Adobe ebenfalls um die Datensicherheit bemüht und den Benutzer regelmässig dazu auffordert, einen Schnappschuss der aktuellen Datenbank über Dateinamen, Meta-Daten und Arten der Manipulation an den Bildateien zu speichern. Diese regelmässig erstellten Schnappschüsse oder Backups können bald einmal deutlich mehr als 100 Megabyte umfassen, weshalb es sich lohnt, den Benutzerordner «Bilder/Lightroom/Backups» regelmässig zu überprüfen und zu bereinigen.

Sind Sie zufrieden mit dem Zustand der Lightroom-Verwaltung können Sie ältere Backups problemlos löschen und/oder ausgewählte Meilensteine in ein ZIP-Archiv packen, was die Dateigrösse sehr stark verringert, da diese Backups lediglich «Reine Text»-Daten im XML-Format sind. Nach der ZIP-Archiverung könne Sie die lrcat-Datei löschen. Mit diesem Vorgehen können Sie bald einmal mehrere Gigabyte an Festplattenspeicher sparen.

GraphicConverter

Dieses Programm eignet sich hervorragend für die Verwaltung von Bilddateien auf der Festplatte, aber auch zur Bearbeitung von Bilddateien, allerdings nicht in dem Umfang wie Photoshop. Und das vielseitige Werkzeug zur Mehrfachkonvertierung von Bildern erspart einem Webdesigner eine Unmenge an Arbeit. Der integrierte Bilderbrowser, der hervorragend mit dem Dateisystem von OS X klarkommt, legt ebenfalls Caches an, vor allem die Vorschaubilder (Thumbnails), die aber im Benutzerordner 
Library/Application Support/GraphicConverter/Cache/Thumbnails
abgelegt sind. Das Löschen des Inhalts dieses Ordners hat keinerlei Beeinträchtigung des Programm zur Folge, ausser dass die Thumbnails neu angelegt werden müssen.

Sonderfall Systemstats

Im Verzeichnis /var/db/systemstats/ aktualisiert OS X laufend die Datenbank snapshot.db, um den Energieverbrauch, die Geschwindigkeit sowie Schlaf- und Aufwachzeitpunkte zu protokollieren. Das ist im Zeitalter der Ubiquitität intelligenter Geräte durchaus sinnvoll, schliesslich müssen die Geräte immer noch besser und sparsamer werden. Gemäss Apple sollte die Datei snapshot.db nie grösser als 150 MB gross werden, was auch schon recht gross ist.

Bei mir ist unter Mavericks diese Datenbank plötzlich auf 8000 MB (8 Gigabyte)  angewachsen, und das kann die Geschwindigkeit des Systems beeinträchtigen. Falls diese Datei wirklich grösser als 200 bis 300 MB gross ist, sollten sie diese löschen. Das System legt dann automatisch eine neue Datenbank an.

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