Rockmusik

John Frusciante

Mit nicht gerade leicht verdaulicher Kost beehrte uns der Red Hot Chilli Peppers-Gitarrist mit seinen Solo-Alben. Tja, und da hoffen wir doch, das er nach seiner Auszeit von den RHCP den gierigen Freaks noch einiges nachliefern wird und sich nach wie vor der Unalltäglichkeit verschreibt. Tipp: «Smile From The Streets You Hold» und «A Sphere In The Heart Of Silence».
http://www.johnfrusciante.com/

Julian Cope

Ein begnader Songschreiber in unserer Gegenwart. Auch wenn man seine Herangehensweise zu bestimmten Themen wie Umweltzerstörung und Rassendiskriminierung als ein wenig naiv beurteilen mag, so machen seine Songs sämtliche Vorbehalte wett. Ein Gutmensch und Künstler der ganz besonderen Sorte. Natürlich bleibt zu hoffen, dass er bald wieder mal ein Album rausbringt, nachdem er sich mit Publikationen als kompetenter Krautrock-Experte entpuppt hat. Wäre interesssant, wenn etwas aus dieser Recherche-Arbeit in seine Musik einfliessen würde. Meine Tipps: «Peggy Suicide» und «Fried».
http://www.juliancope.com/

King Khan & The Shrines

Wer mal wieder wilde, laute und intensiv gespielte Rockmusik erleben will, ist mit dem indischstämmigen King Khan und seiner Formation The Shrines bestens bedient. Rock'n'Roll, Garagenrock und Psychedica werden mit Soul und indischen Elementen zu einer furiosen und äusserst reizvollen Melange vermischt, die gehörig in den Bauch geht.
http://kingkhanmusic.com/

Stephen Malkmus

Wer seine Solo-Alben hört, wird den Verdacht nicht los, dass er der überragende Kopf von Pavement war oder wieder ist. Es ist immer wieder schön zu hören, dass solch originelle Musik nach wie vor seine Anhänger hat. Ein Konzert, dass ich in den 90er Jahren in Zürich erlebt habe (es war ,glaube ich, die «Howie Zowie»-Tournee), zeigte mir allerdings, dass das Album besser war als der Auftritt. Schade.
http://www.stephenmalkmus.com/

Stereolab

Die Formation um zwei permanente Mitglieder hat ein reichhaltiges Werk seit 1990 vorzuweisen. Ein melodischer und lyrischer Gesang bewegt sich leicht trunken über z.T. monotone, stupende oder verspielte, verträumt wirkende Klangteppiche, die auch eine gewisse Virtuosität durchklingen lassen. Der Sound dieser Band prägt sich sehr schnell ein, da dieser eine grosse Eigenständigkeit aufweist, wobei der reichhaltige Einfluss verschiedener Stile seit den 50er-Jahren niemals Langeweile aufkommen lässt.
http://www.stereolab.co.uk/

Swans

Brutal, zornig, laut, schrill und ekstatisch könnte man die Musik der New Yorker Post-Industrial-Band «Swans» nennen, was durch die repetitive und fast monoton wirkende Struktur ihrer Songs noch verstärkt wird. Auch wenn es vorerst nicht den Anschein macht, so sind die Einflüsse auf die Band, die es sogar seit 1983 gibt, doch vielfältig. Erstaunlich ist, dass die Intensität Ihrer Werke ab 2012 so ausgeprägt ist, dass man es zuerst gar nicht glaubt, dass es diese interessante Formation schon mehr als 30 Jahren gibt.
http://www.swans.pair.com/

Blumfeld

Nicht nur betörend schöne und z.T. hypermelancholische Songs bieten die Jungs von Blumfeld, auch live hatte die Band einiges zu bieten, was mich als alten Hasen sehr überrascht hat. Auch wenn der zornige Text von "Diktatur der Angepassten" kontrovers und polemisch erscheint, kommt mancher dabei schwerlich darum herum, sich Gedanken über unsere Welt zu machen. Denn wenn es so weitergeht mit unserer Zivilisation, besteht wirklich keine Hoffnung mehr. Aber Blumfeld, der Band um den Frontmann Joachim Distelmayer, lebten das Prinzip des Optimismus durch Widerstand. Distelmayer hat die Band aufgelöst und wandelt heute auf Solopfaden. Es gibt seit Ende 2015 auch Gerüchte, dass Blumfeld ein Comeback ins Auge fasse.
http://www.blumfeld.de/

Kevin Coyne

Der sehr zerstritten wirkende Kult-Singersongwriter, der auch Musiker in der Band hatte, die später Furore machten mit anderen Bands (z.B. Police), verstarb Ende 2004. Nicht alles ist leicht verdaulich, wovon er singt, doch seine Version des Dylan-Klassiker "Knocking On Heavens Door" hat mich vor ein paar Jahren über das öde Gebrülle von Guns'n'Roses hinweggetröstet.
http://www.kevincoyne.de/

King Crimsom / Discipline Global Mobile

Hier die offizielle Website von Robert Fripp und King Crimson. Leider ein wenig unübersichtlich gestaltet, aber doch sehr informativ. Hier kommt auch das eher weniger beachtete Solowerk von Robert Fripp zur Geltung, der in dern 70er-Jahren zusammen mit Brian Eno den Grundstein der Ambient-Musik gelegt hat («No Pussyfooting») und in den 80er-Jahren mit Gitarre und Mellotron experimentiert hat, zusammen mit Musikern wie Brian Eno und Peter Gabriel.
http://www.dgmlive.com/

King Crimsom / Elephant Talk

Ein Fan-Website, die eine Unmenge an Infos, Interviews und Konzertberichten rund um das Schaffen dieser genialen Musiker bietet. Seit 1969 haben King Crimson Musik geliefert, die über das Normal-Sterbliche hinausgeht (z.B. Larks Tongues in Aspik 1972, Starless and Bible Black 1974) und zudem bewiesen, dass sie einigermassen am Puls der Zeit agieren können (Discipline 1980, Thrak 1994). Wer sie mal live erlebt hat, vergisst das nicht mehr so schnell. New Wave with Art Rock at its best.
http://www.elephant-talk.com/

Beck / Record Club

Beck Hansen und Freunde betreiben einen Record Club, bei dem jeweils an einem Tag ein komplettes Album nachgespielt und aufgenommen wird, und das jeweils ohne vorher zu Proben. Die Ergebnisse der Session können jeweils auf der Website von Beck angehört werden. Cool!
http://recordclub.beck.com/recordclub/

David Byrne

Der Bandleader der mittlerweile aufgelösten 80ies-Formation Talking Heads betätigt sich nach wie vor als musikalischer und multimedialer Künstler und - wie Peter Gabriel - als Botschafter anderer Kulturen und Musikstile.
http://www.davidbyrne.com/

Devo

Inoffizielle Website. Aufwändig und ausführlich erstellte Fan-Seite zur schrägen und verspielten NewWave-Band Devo, mit vielen Songs zum Reinhören. Devo waren in den frühen 80ern wie der schwule Pop-Künstler Klaus Nomi ein Kunstprodukt um ihrer selbst Willen und haben genau aus dieser Stellung heraus z.T. sehr provokante Songs (Mongoloid) und Clips produziert. Sie waren eigentlich eher E (E wie Kunst) als U (U wie Unterhaltung).
http://www.freedomofchoice.com/devo/

Frank Zappa: Zappa Discography

Umfangreiche Text-Sammlung zu (fast) allen Alben von Frank Zappa. Diese Website bietet auch jede Menge Links zu Musikern und deren Instrumente an. Frank Zappa gehört sicher zu den schrillsten und interessantesten Rock- und Jazz-Musikern, die furios gespielt und unalltägliche Kunst gemacht haben. Schade gibt es heutzutage zu wenig solcher hochbegabten Genies, die dauernd die Grenzen ausloten und diese auch mal unbeschadet überschreiten dürfen. Meine Tipps: «Apostrophe», «Overnite Sensation» und «Roxy & Elsewhere», alle mit den Mothers of Invention.
http://www.science.uva.nl/~robbert/zappa/albums/

Hendrix Jimi

Offizielle Website mit vielen Konzert-Berichten - Nach dem Saxofonisten John Coltrane, der ihn auch massgeblich beeinflusst hat, war er der letzte ganz grosse Instrumentalist des 20. Jahrhunderts. Und man darf hoffen, dass noch viele weitere Veröffentlichungen folgen, die ihn in jenen Momenten zeigen, in dem sogar Skeptiker erkennen, dass er einer der ganz grossen war und es über viele Generationen bleiben wird. Der postum veröffentlichte Sampler «Blues» ist meines Erachtens ein sehr erwähnenswerter Geheimtipp.
http://www.jimi-hendrix.com/

Iggy Pop

Einer der ganz Grossen des alternativen Rocks oder des Punks. Schon in den 60er-Jahren hat er das Rockstar-Leben exzessiver gelebt als alle anderen. Auch heute nehmen sich all die ach so tollen Rock-Helden wie aufgewärmte Nudeln neben ihm aus.
http://www.iggypop.com/

John Cale

Einer der Mitbegründer der Velvet Underground (Lou Reed & Nico waren auch dabei) und somit ein Urvater der modernen, urbanen Non-Blues-Popmusik. Cale ist aber im Vergleich zu Lou Reed eher schwer verständlich geblieben und hat mit Themen, das CD-/Schallplatten-kaufende Publikum mit kunsthistorischen Themen eher weniger angesprochen, weshalb ihm der grosse Erfolg verwehrt blieb. Sehr hörenswert ist sein neueres Album «Hobosapiens» und das streckenweise nervöse, oft aus Kreischlauten bestehende, spannende Live-Album «Sabotage» (Top-Tipp).
http://www.john-cale.com/

Nick Cave

Der Australier ist mittlererweile zum Weltenbürger geworden und hat mit seinen Bands wie "Birthday Party" und "The Bad Seeds" in all den Jahren einen gehörigen Wandel durchgemacht. Heute ist er viel ruhiger und weniger melancholisch geworden. Seine Songs sind mittlererweile von betörender Schönheit und manchmal von erschreckender Traurigkeit. Ein Klassiker.
http://www.nick-cave.com/

The Mars Volta

Furiose Rockmusik, hart, leidenschaftlich und virtuos. Spannend, abwechslungsreich und überhaupt nicht langweilig. Die Band mit den zwei Latino-Frontmännern bringt hoffentlich auch in den nächsten Jahren spannende und erregende Musik, die auch alte Säcke erfreuen.
http://www.themarsvolta.com/

Ween

«God Ween Satan» heisst eines ihrer Alben, und der Musikliebhaber darf dankbar sein, dass es noch solche Bands überhaupt gibt, die den Geist befreien und abseits des Mainstream ihr Ding tun.
http://www.ween.com/

Grobschnitt

Ein Konzert dieser alternativen Prog-Rock Band habe ich mal anfangs der 80er-Jahre im Zürcher Volkshaus erleben dürfen. Ganz beeindruckend war die Bühnenshow, die auf eine ausgeklügelte und funktionierende Logistik schliessen liess. Manchmal war ich schlichtweg sprachlos ob der Effekte. Auch später noch haben die altgedienten Herren noch furiose Konzerte mit überlangen und z.T. sehr aufregenden Stücken gegeben. Ich bin versucht, sie als Parliament/Funkadelic Deutschlands zu bezeichnen. Vielleicht gar nicht so abwegig, wenn es auch offensichtliche Abweichungen gibt.
http://www.grobschnitt-band.de

Nick Cave & The Bad Seeds

Nick Cave und die schlechten Samen sind mittlerweile eine Institution, die garantiert, dass die aktuelle Musik nicht nur durch Durchschnittlich- und Oberflächlichkeit geprägt wird sondern auch durch Spiritualität und Originalität. Nicht alles, was sie veröffentlicht haben, gefällt, denn sie durchleben auch Phasen, die anders sind als die vergangenen oder die kommenden. Wer aber offen ist, hört immer wieder was raus, was einen berührt oder mitreisst. Und wer den sprachlich brillianten Roman "And The Ass Saw The Angel" gelesen hat, wird sowieso hörig bleiben.
http://www.nickcaveandthebadseeds.com/

Lou Reed

Nicht jeder Song auf seinen Alben ist bemerkenswert. Und dennoch gibt es eine Vielzahl an einfachen und teilweise avantgardistisch / minimalistisch konzeptionierten Lou Reed-Songs, die man/frau nach mehrmaligen Hören gerne ins Herz schliesst, und die man auch nach vielen Jahren immer wieder gerne als Erlebnis empfindet.
http://www.loureed.org/

Nine Inch Nails

Offizielle Website der Industrial-Band um Trent Reznor, welche sicher zu den innovativsten und originellsten Formationen der 90er Jahre gehört und sozusagen der Hauptvertreter der Non-R&B-Musik gilt. Die Experimentierlaune, die diese Band und Ihr Spiritus Rector Reznor manchmal an den Tag legt, ist allerdings nicht jedermanns Sache, doch für offene Gemüter eine kleine Offenbarung.
http://www.nin.com

Phish

Grateful Dead gibt es leider nicht mehr in der Original-Besetzung, dafür haben die Amis nun Phish, und die sind alleweil mehr als nur ein Reinhören wert. Und wer die ultraschrägen Flash-Videos reingezogen hat, wird feststellen, dass der Fantasie immer noch Freiräume offen stehen.
http://www.phish.com/

Mercury Rev

Ähnlich wie die «Flaming Lips» bieten «Mercury Rev» versponnene aber ruhige und leicht abgehobene Pop- und Rockmusik, wobei auch immer wieder deutlich der Hang zum Experimentellen und Avangardistischen durchschimmert. Musik, die fast immer ein gutes Gefühl hinterlässt, einem das Gefühl gibt, gut zu sein, und das leicht selbstverliebt, was keine ernsthafte Störung ist.
http://www.mercuryrev.com/

Honkeyfinger

Solo-Bluesmusiker, wild, archaisch, frei. MySpace-Site
http://www.myspace.com/honkeyfinger

Foo Fighters

Der Drummer von weiland Nirvana sieht nicht nur unverschämt gut aus sondern führt auch eine Band an, die aufregende, klassische Rockmusik macht. Das Erbe von Nirvana wird hiermit in anderer Form würdig weitergerockt.
http://www.foofighters.com/

The Magic Numbers

Diese Band versprüht live, was man Spirit oder eine gemeinsam geteilte schöne Vision nennen könnte. Nicht nur die Kompaktheit ihres Sounds überzeugte im März 2006 im Zürcher Konzertlokal «Abart» das Publikum, sondern auch die Leidenschaft beim Spielen und die angenehmen, sympathischen Gebärden des Frontmannes, der ein echter englischer Gentlemen zu sein scheint.
http://www.themagicnumbers.net/

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